Forschungsprojekt

Das Forschungsprojekt widmet sich der Gattung der Psalmvertonungen, die insbesondere im 17. und 18. Jahrhundert einen hohen Stellenwert innerhalb der Kirchenmusik einnahm. Die Psalmvertonungen sind zudem Hauptbestandteil der Vesper und dementsprechend an hohen Fest- und Feiertagen mit größter musikalischer Sorgfalt aufgeführt worden: Nicht wenige Psalmvertonungen erreichen mit einer starken Besetzung von mehreren Chören und großem Orchesterapparat eine Länge von bis zu 40 Minuten.

Das Hauptziel des Projekts ist eine gründliche Beleuchtung der Psalmkompositionen, die man im Sinne Charles Burneys reglerecht als "concert spirituel" bezeichnen kann. Methodisch werden die Kompositionen in einschlägigen Archiven recherchiert, ihre Kriterien erfasst und mit einem ergänzenden wissenschaftlichen Kommentar in der Internetdatenbank zugänglich gemacht sowie stilkritisch und geistesgeschichtlich diskutiert.

Ausgangspunkt der Forschung ist Venedig mit seinen großartigen Beiträgen zu dieser kirchenmusikalischen Gattung und insbesondere das Repertoire für die venezianischen Frauenkonservatorien/Ospedali, an denen nicht nur die einst renommiertesten Komponisten gewirkt haben, sondern sich das Phänomen eines herausragenden Frauenensembles entfalten konnte.